Dienstag, 16. März 2010

Das Kundenbegehren und keiner will es hören?

 (...)Die Werbepsychologie und Verkaufspsychologie versuchen manipulativ v.a. positive Emotionen im Zusammenhang mit den angepriesenen Produkten zu erzeugen, um eine bessere Bewertung durch den Kunden zu erreichen. Allgemein ist das gezielte Hervorrufen von Emotionen ein Mittel, das Erleben und Verhalten von Menschen und Tieren zu verändern.(...)

(...)Kundenzufriedenheit bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre (insb. im Vertrieb bzw. der Verkaufspsychologie und in der Handelspsychologie) ein abstraktes Konstrukt der Sozialforschung, das zumeist als das Verhältnis von Kundenerwartung zu Bedürfnisbefriedigung beschrieben wird. Zufriedenheit entsteht als Empfindung des Kunden durch seinen Vergleich von wahrgenommenem Wertgewinn (als Resultat des Kaufs) und erwartetem Wertgewinn (vor dem Kauf).(...)

(...)Speziell die Handelspsychologie macht darauf aufmerksam, dass die instrumental bewirkte Kundenbindung u.U. nur zu einer Form "künstlicher", d.h. labiler oder kurzfristiger Kundentreue führt. Für Handelsbetriebe bedeutsamer ist die Kundenloyalität, d.h. eine nachhaltige Kundentreue, die (Stamm-)Kunden aus ihrer Zufriedenheit heraus und auf Dauer selbst entwickeln.(...)

Der Kunde hat heute in einer konstatierten Aktion www.spieltag58.de seinen Unmut über die negative Entwicklung des Eishockeys in Deutschland öffentlich gemacht. Zugegeben, ich war positiv überrascht wieviele Besucher der SAP-Arena heute im Spiel gegen den Erzrivalen Köln schwarz gekleidet kamen, die zahlreichen Plakate und auch eine konsequente "Schweigeminute". Und das in einem TV-Spiel! Zumindest in Mannheim war die Durchführung der Aktion ein Erfolg.
Doch was bringt die erfolgreiche Durchführung solch einer Aktion, wenn es nicht auch positive RESULTATE geben wird?

Diese Frage stelle ich mir seit dem Verlassen der Halle. Ich schaue mir nun die Wiederholung des Spiels an und stelle fest, dass trotz gar zahlreicher Artikel in den Printmedien (!) der DEL-Medienpartner (erwartungsgemäß) nicht darauf eingehen will, bzw. kann. Was kam dann also ausserhalb der Mannheimer Arena bei den Eishockeyinteressierten noch an? Wurde die Aktion in anderen Stadion ebenfalls umgesetzt?
Der neutrale TV-Zuschauer jedenfalls muss heute geglaubt haben, in Mannheim würden die Fans aufgrund des vorherigen Null-Punkte Wochenendes streiken?!
Ausserdem, was kam von dieser Aktion denn bei den eigentlichen Adressaten, den DEL-Teamverantwortlichen - immerhin Gesellschafter an der DEL! - und bei der eigentlichen Ligenleitung an?

Komme ich jedoch noch einmal zurück zu meiner Einleitung.
Wer konnte heute Emotionen erfahren wie in vergangenen Zeiten...? Auf dem Eis war es heute der beste Beweis, warum die Bindung zu den Fans, äh Kunden, verloren geht.

Dieses sportliche Niveau, dieser deutschlandweite Einheitsbrei ohne (Eigen-)Dynamik und Emotionen auf Eis und Tribüne - denn der Funke muss auf die Ränge inkl. der Stehplätze und VIP-Boxen überspringen - wird niemand man mehr lange ertragen können/wollen. Bereits die letzten Jahren war diese Tendenz im Grunde zu erkennen, verblendet durch die zahlreichen neugebauten Arenen und dem damit verbundenen temporären Zuschaueranstieg (bspw. riss die Berliner O2-Arena hier einiges raus).
Doch das deutsche Eishockey befindet sich bereits in einer Abwärtsspirale. Die Verantwortlichen sollten ihre Selbstherrlichkeit ablegen und die Entwicklung der Liga selbstkritisch hinterfragen - ehe es für das nächste Jahrzehnt zu spät ist.
Ich hoffe inständig, dass das Kundenbegehren doch noch bei der Ligenleitung angekommen ist und zu positiven Resultaten für den deutschen Eishockeysport führt, denn

(...)Kundenansprachen und Kundenbindungen nehmen einen immer höheren Stellenwert ein, da die Gewinnung von Neukunden bis zu fünf Mal teurer sein kann als die Kundenbindung.(...)

Now it's Crunch Time - Jetzt gilt es!

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